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Fluchbrecher

Tränen der Sonne

Der Raum, in dem er sich befand, war so finster, dass es ihm unmöglich war, auch nur die Hand vor Augen zu sehen - geschweige denn seine Kollegen, von denen er wusste, dass sie ebenfalls hier waren. Ihr leises Atmen war das einzige Geräusch, das ständig zu hören war.

Die nicht vorhandene Sicht sorgte dafür, dass alle anderen Sinne auf Hochtouren arbeiteten. Der Geruch von Salz und Eisen in der Luft. Der Geschmack desselben genau so stark auf den Lippen.

Dann, ganz leise in der Ferne, das Geräusch von Schritten und das Zuschlagen einer schweren Steintür.

Sie hielt vor dem Bild inne, das sie an seinem letzten Geburtstag von ihm gemacht hatte. Heftig schüttelte sie den Kopf, während in ihr ein Entschluss reifte. Er war nicht tot. Sie hätte gespürt, wenn es so wäre, aber ihr Gefühl sagte ihr, dass er noch am Leben war und irgendwo auf Rettung hoffte. Und wenn die Behörden die Suche nach ihm aufgegeben hatten, musste sie ihn eben auf eigene Faust wiederfinden. Sie hatte sogar schon ein paar Leute im Hinterkopf, die dabei mit Sicherheit mit von der Partie waren. Schließlich war sie nicht die Einzige, die davon überzeugt war, dass man zumindest Spuren der Expedition hätte finden müssen.

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